1883 – 1973

Anna Katharina „Didi“ Blumer

Didi Blumer wuchs in Schwanden auf, wo ihre Eltern ein Nähmaschinengeschäft führten. Nach der Sekundarschule liess sie sich in Zürich zur Haushaltungslehrerin ausbilden. Anschliessend erteilte sie während mehreren Jahren in Schwanden und am Seminar für Haushaltungslehrerinnen am Zeltweg in Zürich Koch- und Haushaltungsunterricht. Da Lehrmittel weitgehend fehlten, gab Didi Blumer zusammen mit Christine Zulauf ein Kochbüchlein heraus. Die „222 Rezepte für die einfache Küche“ wurden zum eigentlichen Kochbuchklassiker der Deutschschweiz, der mehrere Auflagen erlebte. Bei einer Studienreise nach Dänemark wurde sie mit den Lehren und Konzepten des Pfarrers, Historikers und Volkspädagogen Nikolai Frederick Severin Grundtvig bekannt. 1925 gründete sie mit Fritz Wartenweiler in Neukirch a.d. Thur eine Haushaltungsschule für junge Frauen, ein Erholungsheim für Mütter sowie ein Kinderheim. Während 30 Jahren leitete Blumer dieses Heim, in welchem nach dem Konzept Grundtvigs der praktische Unterricht im Vordergrund stand, aber auch das Gedankengut von Albert Schweitzer vermittelt wurde. Ihre wichtigsten Anliegen waren Volksbildung und Volksgesundheit, daneben war Didi Blumer aber auch eine engagierte Tier- und Naturschützerin. 1967 wurde sie von der Gemeinde Neukirch zur Ehrenbürgerin ernannt. 1973 starb Didi Blumer, 90-jährig, in ihrem Heimatort Schwanden.
Susanne Peter-Kubli


Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...
Didi Blumer 1883–1973. Neukirch 1975
GN 5.2.1949 und Schweiz. Frauenblatt 8.3.1968; 28.9.1973
GN 9.3.1983 (Betty Wehrli-Knobel: Didi Blumer, eine bewährte Pädagogin)
Staatsarchiv Thurgau






Katharina Didi Blumer S Ta TG web

Bader Polt Martin, © Staatsarchiv des Kantons Thurgau

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