Justine Stockmann-Imfeld
Justine Imfeld wurde 1881 in Alpnach geboren. Ihr Vater war Arzt und auch sie hätte gerne Medizin studiert. Doch zu dieser Zeit konnten die Mädchen in Obwalden das Gymnasium noch nicht besuchen. Ein Gesuch wurde abgelehnt. Erst ab 1970 wurden auch Mädchen aufgenommen. So ging die wissbegierige junge Frau nach Genf, um Französisch zu lernen. Als sie 23 Jahre alt war, heiratete sie den Kunstmaler Anton Stockmann und verzichtete auf eine eigene Ausbildung. Mit ihm lebte sie in Paris, München, Zürich und in Sarnen. Ihr Wunsch sich künstlerisch auszudrücken, stellte sie zurück, obwohl sie schon in dieser Zeit ein starkes Bedürfnis zum Malen hatte. Die nicht ganz einfache Ehe blieb kinderlos und das Paar trennte sich 1922. Justine widmete sich von nun an ganz der Malerei. Sie ging als erste Frau in Obwalden konsequent den Weg einer Kunstmalerin und Zeichnerin. Leider wurde sie von einem grossen Teil der Bevölkerung als Künstlerin nicht ernst genommen und als eigenwillige Frau ausgegrenzt. Sie bedauerte, vor allem gegen Ende ihres Lebens, dass sie nicht konsequenter ihren eigenen Weg gegangen ist. Allein, sie war eine Frau, und das war ihr Schicksal.
Heidi Wernli Gasser und Bianca Ogrizek
Weitere Informationen:
Nachlass Staatsarchiv des Kantons Obwalden.
Buch Samthalsband und Briefschnur Verlag Martin Wallimann.
Buch Bilder Texte Zeichnungen Verlag Martin Wallimann.