Elisabeth Pfluger
Elisabeth Pfluger wurde 1919 in Härkingen geboren. Sie wuchs als Tochter eines Wirte-Ehepaars in einer Grossfamilie auf. Da ihre Eltern ein Studium nicht finanzieren konnten, musste sie ihren Traumberuf Ärztin aufgeben. Sie besuchte das Lehrerseminar in Solothurn und arbeitete danach als Erzieherin in Italien, da Lehrerinnen nach kantonalem Gesetz erst drei Jahre nach Ausbildungsabschluss wählbar waren. Aufgrund des Kriegsausbruchs kehrte sie in die Schweiz zurück und war neun Jahre lang Primarlehrerin in Neuendorf. Sie kämpfte erfolgreich dafür, als junge Frau eine Anstellung an einer Mittelschule zu erhalten. An Schulen in Solothurn und an der landwirtschaftlichen Schule in Riedholz war sie 32 Jahre mit grossem Engagement tätig. Elisabeth Pfluger befürwortete das Frauenstimmrecht und wehrte sich gegen Lohndiskriminierung. Als Volkskundlerin und Mundartschriftstellerin wurde sie national bekannt. Sie wirkte an Sendungen und Reportagen des Fernsehens und Radios mit, ab 1958 bei den Frauen- und Kinderstunden. Sie veröffentlichte Bücher zur Solothurner Sagenwelt, Kinderverse, Lieder, Tänze und Rezepte. Während 23 Jahren war sie Herausgeberin des «Solothurner Kalenders». 1981 erhielt sie den Kulturpreis des Kantons Solothurn und 2001 den Prix Pro Wartenfels.
Edith Hiltbrunner
Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...
Brunner Hans, Elisabeth Pfluger. Ein Leben für die Volkskunde, Knapp Verlag 2009.