Elisabeth Gerter
Elisabeth Aegerter wurde in einen bescheidenen, aber kinderreichen Haushalt in Gossau SG hineingeboren. Nach der obligatorischen Schulzeit war ihr eine weiterführende Bildung verwehrt, sodass sie sich einen kargen Lebensunterhalt in der dortigen Stickindustrie sowie als Haushaltshilfe in Mailand verdiente. Geprägt von den sozialen Missständen der Landbevölkerung konnte sie in Zürich immerhin eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester beginnen. Obwohl sie zwischenzeitlich ihren sterbenskranken Vater in Gossau pflegen musste, schloss sie ihre Ausbildung 1918 ab und war fortan als Pflegerin im In- und Ausland tätig. Mit ihrem ersten Mann, einem Schriftsteller, liess sie sich in verschiedenen Städten, letztendlich aber in Basel nieder. Auch sie begann zu schreiben, veröffentlichte Erzählungen in Zeitschriften bevor sie sich dann nach ihrer zweiten Heirat an ihren Erstlingsroman «Schwester Lisa» wagte. Darin schilderte sie unter dem Pseudonym Elisabeth Gerter die schonungslosen Arbeitsbedingungen des Pflegeberufes. Als SP-Frau setzte sich Elisabeth Gerter neben dem literarischen Bereich auch auf politischer Ebene unermüdlich in der Arbeiter- sowie der Frauenbewegung ein. Was ihre sozialkritischen Werke anging, erhielt die Autorin leider erst nach ihrem Tod breite Anerkennung.
Joana Maria Burkart
Weitere Informationen:
https://hls-dhs-dss.ch/de/arti...
Dem Gedenken der Dichterin Elisabeth Gerter / Hg. von Karl Aegerter, Aarau 1965.
Nicht die Welt, die ich gemeint. Elisabeth Gerter – Leben und Werk / Sandra Meier et al., Bern 2006.